Drei Säulen der Altersvorsorge 3 Schichten Modell der Altersvorsorge einfach erklärt
- Eine solide und gute Altersvorsorge ruht auf drei Säulen, deshalb die Bezeichnung 3 Säulen Modell der Altersvorsorge oder Drei Schichten Modell der Altersvorsorge.
- Die 3 Säulen bestehen aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Altersvorsorge und der privaten Altersvorsorge bzw. privaten Rentenversicherung
- Diesem Modell liegt zugrunde, dass keine Säule für sich alleine eine ausreichende Rente im Alter garantiert. Erst das Zusammenspiel aller 3 Schichten führt zu einem guten Auskommen im Ruhestand
- Außer für Selbstständige und Beamte ist die erste Säule der gesetzlichen Rentenversicherung für alle Beschäftigten bindend.
- Arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge: Die zweite Säule der betrieblichen Altersvorsorge können alle Angestellten mit entsprechendem Angebot des Arbeitgebers in Anspruch nehmen. Durch Entgeltumwandlung werden Steuern auf das Einkommen gespart
- Private Rentenversicherung: die dritte Säule der Altersvorsorge ist für alle freiwillig, aber dringend empfohlen und deswegen staatlich gefördert (Riester Rente und Rürup Rente)
Inhaltsverzeichnis
Drei Säulen Modell der Altersvorsorge einfach erklärt
Keine der Säulen alleine reicht aus, um eine ausreichende Rente im Ruhestand zu garantieren. Deshalb empfiehlt das Prinzip nach dem „3 Säulen Modell der Altersvorsorge“ die Kombination aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge.
In die gesetzliche Rentenversicherung zahlt jeder Arbeitnehmer automatisch von seinem Bruttolohn ein. Die betriebliche und private Altersvorsorge sind freiwillig und werden stattlich durch Zuschuss und Steuererleichterung gefördert.
Die Altersvorsorge sollte immer aus einem Mix verschiedener Vorsorgemodelle bestehen. Um sich für die genaue Zusammensetzung entscheiden zu können, ist es wichtig, die Höhe der staatlichen Rente abzuschätzen. Nutzen Sie unseren kostenlosen Altersvorsorge Rechner zum Berechnen der privaten Rente:
1. Säule der Altersvorsorge: Gesetzliche Rentenversicherung
Die Grundlage für die finanzielle Absicherung im Alter wird durch die gesetzliche Rentenversicherung gebildet. In die gesetzliche Rentenversicherung müssen alle Angestellte und einige Selbstständige einzahlen. Einige Selbstständige können freiwillig versichert sein, oder in der HRGV in Sondereinrichtungen für Selbstständige einzahlen.
Zu dieser 1. Säule der Altersvorsorge gehören auch die
- Alterssicherung der Landwirte
- Beamtenversorgung
- Berufsständische Versorgungssysteme für Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte und andere freie Berufe und Selbstständige
Gesetzliche Rentenversicherung Beitrag nach Beitragsbemessungsgrenze
Die Beträge zur gesetzlichen Rentenversicherung betragen 18,6 Prozent des monatlichen Einkommens. Übt jemand einen Minijob aus, werden 15 Prozent Rentenversicherungsbeitrag durch den Arbeitgeber einbezahlt. Der Arbeitnehmer muss nur mehr den kleineren Rest des Beitragssatzes bezahlen.
Die Rürup-Rente ist ebenfalls eine Basisrente, in die alle Menschen einzahlen können. Ursprünglich wurden diese Basisrenten für Personen mit einem hohem Einkommen entwickelt, die zusätzlich zu der gesetzlichen Rente einen monatlichen Sparbetrag zur Seite legen konnten.
Bei der Rürup-Rente ist es möglich, sich zwischen einer klassischen Versicherung und einer Versicherung mit einem hohen Anteil an Aktien (fondsgebundene Rürup Rente) zu entscheiden.
Alle Basisrenten werden durch den Staat gefördert. Die Kosten können bei der jährlichen Einkommenssteuererklärung als Sonderkosten abgesetzt werden. Versicherte können zwischen 86 und 100 Prozent der Kosten absetzen. Die im Alter ausbezahlten Renten müssen versteuert werden.
2. Säule der Altersvorsorge: betriebliche Altersvorsorge arbeitgeberfinanziert durch Entgeltumwandlung
In der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), die immer durch den Arbeitgeber ausgewählt wird, sparen die Arbeitnehmer in einer klassischen Rentenversicherung an. Der Einkommensanteil für die Beiträge sind steuerfrei. Zusätzlich werden bis zu vier Prozent der Bemessungsgrundlage der Beiträge durch den Staat gefördert. Einige Arbeitgeber erhöhen die einbezahlten Beiträge durch Zusatzzahlungen.
Auszahlungen aus Betriebsrenten müssen versteuert werden. 18,5 Prozent der Beiträge werden für Pensionsversicherungsbeiträge und Krankenversicherungsbeiträge verwendet.
Auch im öffentlichen Dienst besteht eine Zusatzversorgung, in die Dienstnehmer und Dienstgeber gemeinsam einzahlen.
Riester Rente gehört zur 2. Säule der Altersvorsorge
Die Riester-Rente ist eine Rente aus privaten Finanzmitteln, die staatlich über das Altersvermögensgesetz gefördert wird. Es handelt sich meistens um Fondsparpläne oder Fond-Versicherungen, die auch fondsgebundene Riester Rente genannt wird..
Die Einzahlungen der Versicherungsnehmer erhöhen sich durch zusätzliche staatliche Zulagen. Alle Personen, die unbeschränkt Steuer zahlen, können an der Riester-Rente teilnehmen. Die Riester-Rente steht auch Personen mit einem Wohnsitz außerhalb von Deutschland offen, vorausgesetzt sie arbeiten in Deutschland. Wird die Riester-Rente vorzeitig aufgekündigt, müssen alle Zulagen und Steuervorteile dem Staat wieder erstattet werden.
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- Wann und für wen ist die Riester Rente sinnvoll
Berufseinsteiger erhalten beim Abschluss einer Riester-Rente einen Bonus, durch den die Grundzulage um 200 Euro erhöht wird.
3. Säule der Altersvorsorge: private Rentenversicherung
Die privaten Vorsorgeverträge sind klassische private Lebensversicherungen, fondsgebundene Lebensversicherungen und private Rentenversicherungen. Sie sind kein Muss, werden aber von Experten dringend empfohlen.
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Die Einkommenssteuer wurde bereits über das bezogene Gehalt bezahlt. Daher berechnet der Staat während der Zeit des Ansparens keine Steuern auf Erträge aus Zinsen oder Dividenden. Bei den später ausbezahlten Renten wird für die Versteuerung nur der Ertragsanteil herangezogen.
Wie hoch der Steuersatz auf die Rente ist, hängt von der Dauer der Einzahlung in die Rentenversicherung und dem Alter des Versicherungsnehmers bei Auszahlung ab.
Weitere zusätzliche Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge
Die Säule 0 ermöglicht ein zusätzliches Ansparen von Kapital für das Alter. Dazu zählen zum Beispiel ETF-Sparpläne, die aus Aktien, die an der Börse gehandelt werden, bestehen. Die monatlichen Raten werden in einem Aktien-Indexfond zusammengefasst. Auch die Einzahlung von höheren Einmalerlagen ist möglich.
Die Aktien in dem Fond sollten breit gestreut sein. Eine lange Behaltedauer bzw. Anlagehorizont ist notwendig, um Schwankungen der Kurse an der Börse auszugleichen.
Spätere Verkäufe, Zinsen oder Dividenden müssen voll versteuert werden. Eine staatliche Förderung der Einzahlungen besteht nicht.
Immobilien sind für die Altersvorsorge geeignet
Wird die Immobilie selbst bewohnt, können steuerliche Vorteile in Anspruch genommen werden. Wertsteigerungen und monatliche Erträge durch geringere Aufwendungen für Wohnkosten müssen nicht versteuert werden. Ein Nachteil im Hauskauf als Altersvorsorge besteht darin, dass die Kaufpreise für Immobilien in letzter Zeit stark angestiegen sind.
Alle Altersvorsorge Möglichkeiten vor Abschluss prüfen
Welches Vorsorgemodell gewählt werden kann, ist auch von der Zugehörigkeit zu bestimmten Berufsgruppen abhängig. Weiters sind für die Entscheidung das monatliche Einkommen, die familiäre Lebenssituation und die Risikobereitschaft bei der Anlage von Geld wichtig.
Arbeiter oder Angestellte, die die Vorsorge bereits früh in Angriff nehmen, können über einen Riester-Vertrag ansparen. Ist die Anschaffung einer Immobilie geplant, ist die Ansparung auch über einen Riester-Bausparvertrag ( Wohnriester ) möglich.
Nach einiger Zeit werden die angesparten Beträge in ein Riester-Darlehen umgewandelt, mit dem das Bauvorhaben oder der Kauf der Immobilie ( Haus oder Wohnung ) gesichert wird.
Werden von dem Einkommen nur geringe Steuern bezahlt, erfolgt die Vorsorge am besten über eine betriebliche Rente oder einen Riester-Fondsparplan. Diese Variante lohnt sich vor allem bei einer Familie mit mehreren Kindern.
Müssen hohe Steuern auf das Einkommen bezahlt werden, sollte die Ansparung über Riester mit einer Rürup-Rente kombiniert werden. Eine frühere Kündigung des Rürup-Vertrages ist nicht möglich. In den ersten Jahren der Rentenzahlungen kann auch kein zusätzliches Geld ausbezahlt werden.
Durch fondsgebundene Rürup-Rentenversicherungen werden höhere Erträge erzielt. Voraussetzung dafür ist eine breite Streuung der Fonds, um das Risiko zu minimieren und die Gewinnchancen zu erhöhen.
Fondssparplan & ETF als Altersvorsorge
Besonders flexibel ist der ETF-Sparplan. Allerdings werden die Einzahlungen nicht staatlich gefördert. Die Ansparung erfolgt ausschließlich aus eigenen finanziellen Mitteln.
Eine weitere Möglichkeit sind Direktversicherungen. Die Beiträge werden durch Zuschüsse des Arbeitgebers um mindestens 15 Prozent erhöht. Soll zusätzlich die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhöht werden, ist es möglich, ab dem fünfzigsten Lebensjahr zusätzliche Zahlungen an die gesetzliche Rentenversicherung zu leisten.
Die Krankenversicherung spielt bei der Entscheidung über die Vorsorge ebenfalls eine Rolle
Die Rürup-Rente bietet vor allem Personen, die eine private Krankenversicherung besitzen, Vorteile. Von der ausbezahlten Rente müssen 14 Prozent als Krankenversicherungsbeitrag bezahlt werden. Hier kann es vorteilhaft sein, in eine freiwillige gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln.
Vorsorge noch kurz vor der Rente
Welche Vorsorge noch im hohen Alter gewählt wird, hängt davon ab, ob die Geldmittel für eine Einmalzahlung zur Verfügung stehen oder monatliche Beiträge bezahlt werden. Selbstständige können freiwillig auch höhere Beiträge in die Versicherung einbezahlen. So kann sich auch eine Altersvorsorge ab 50 oder 55 Jahren noch lohnen.