Private Rentenversicherung sinnvoll oder nicht? Für wen und ab wann lohnt sich Private Zusatzrente?
- Ist eine Private Rentenversicherung noch sinnvoll oder nicht mehr seit der Garantiezins gesunken ist? Als eine der „Drei Säulen der Altersvorsorge“ ist diese Form der Zusatzrentenversicherung weiterhin zu empfehlen, auch weil der Rechnungszins in Zukunft wieder steigt und die gesetzliche Rente nicht reicht.
- Auch für Beamte, Angestellte im Öffentlichen Dienst und Selbstständige bzw Freiberufler lohnt sich die Private Rentenversicherung.
- Ab wann beginnen?: besonders empfehlenswert ist der Abschluss einer privaten Rentenversicherung für junge Leute wie Kinder, Schüler, Azubi und Studenten. Sie profitieren vom Zinseszins Effekt. Aber auch im Alter von 40 oder 50 Jahren ist das Sparen für die private Rente sinnvoll
- Welche private Zusatzrente jeweils sinnvoll ist, hängt vom Alter und dem Betrag ab, den Sie monatlich sparen können. Zur Auswahl stehen die klassische und fondsgebundene Rentenversicherung als aufgeschobene Rente oder die Sofortrente nach Einmalzahlung.
- Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben und worauf Sie achten müssen, um eine garantierte lebenslange Rente zur Altersabsicherung zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
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Ist eine Private Rentenversicherung noch sinnvoll
Da die staatliche Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung nicht ausreichend hoch ist, um den gewöhnten Lebensstandard im Alter aufrecht erhalten zu können, ist es wichtig privat vorzusorgen und für das Alter zu sparen. Andernfalls droht Altersarmut.
Verschiedene Modelle wie die fondsgebundene oder klassische Rentenversicherung helfen, die Rentenlücke zu schließen. Für Sparer mit viel frei verfügbarem Geld kann auch die Einmalzahlung mit Sofortrente eine sinnvolle finanzielle Absicherung fürs Alter sein.
Rentenniveau sinkt – warum ist eine Private Zusatzrente sinnvoll ist
Das gesetzliche Rentenniveau sinkt auch in Zukunft. Heute werden die Menschen immer älter. Anhebungen des Pensionseintrittsalters können diese Tatsache kaum mehr ausgleichen. Gleichzeitig stehen den Rentnern weniger junge Arbeitnehmer, die mit ihren Beiträgen das Pensionssystem finanzieren, gegenüber.
Da das gesetzliche Rentensystem dieses Ungleichgewicht nicht mehr ausbalancieren kann, sinkt die Rente in Bezug auf das durchschnittliche Einkommen. Beträgt der Wert derzeit noch 47 Prozent, soll er in den nächsten Jahren auf bis zu 43 Prozent verringert werden.
Rentenlücke wird größer und Inflation verringert Kaufkraft
Nicht nur die niedrigere gesetzliche Rente verringert das Einkommen im Alter. Die Inflation mindert die Kaufkraft der Rente. Steuern und Sozialabgaben werden fast jährlich erhöht, damit der Staat seine Leistungen weiter finanzieren kann.
Eine private Rentenversicherung bietet die Möglichkeit, die Rentenlücke zu schließen. Dabei kann zwischen einer Riester-Rente, einer Rürup-Rente oder einer fondsgebundenen oder klassischen privaten Rentenversicherung gewählt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, die einzelnen Varianten für die Vorsorge zu kombinieren.
- Private Altersvorsorge Möglichkeiten im Vergleich
Für wen eine Private Rentenversicherung sinnvoll ist
Besonders Selbstständige ohne Zahlungen in die freiwillige gesetzliche RV sind im Alter von Armut betroffen. Weder haben Sie die Möglichkeit der betrieblichen Altersvorsorge, noch stehen ihnen Zahlungen aus der gesetzlichen Rente zu.
Aber auch Beamte und Beamtenanwärter, sowie Angestellte im Öffentlichen Dienst brauchen eine zusätzliche private Rente, um die finanziellen Einbußen im Alter aufzufangen.
Je früher Sie beginnen, für das Alter zu sparen, desto geringer können die Beitragszahlungen pro Monat ausfallen, um eine ausreichend hohe Zusatzrente zu bekommen. Deshalb ist der Beginn in jungen Jahren wichtig.
Selbstständigen erhalten eine gesetzliche Rente bei Zahlung in die freiwillige RV
Anders als bei Arbeitnehmern, die monatlich über die Abgaben in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, ist das bei Selbstständigen und Freiberuflern nicht immer der Fall. Sie können sich nur freiwillig für eine Einzahlung in die gesetzliche Rente (Deutsche Rentenversicherung DRV) entscheiden.
Leisten Selbstständige während ihres Berufslebens keine Beiträge für die gesetzliche Rente, besteht mit dem Eintritt in die Rente auch kein Anspruch auf eine staatliche Zahlung. Reicht die private Absicherung nicht aus, muss um Sozialhilfe angesucht werden.
Private Rentenversicherung für Selbstständige sinnvoll
Eine private klassische oder fondsgebundene Rentenversicherung lohnt sich vor allem für Selbstständige und Freiberufler. Da Selbstständige nicht der Sozialversicherungspflicht unterliegen und nicht zur Einzahlung in die gesetzlichen Rentenversicherung verpflichtet sind, besteht auch kein Anspruch auf eine staatliche Rente. Die private Vorsorge ist dann die einzige Möglichkeit, die Existenz im Alter abzusichern.
Aber auch Arbeitnehmer mit einem höheren Einkommen, die sich die Beiträge leisten können, sollten eine klassische oder fondsgebundene private Rentenversicherung abschließen, um die spätere Pensionslücke zu verringern. Angestellte haben zusätzlich die Möglichkeit einer Betriebsrente über die betriebliche Altersvorsorge (bAV) über den Arbeitgeber.
Private Rentenversicherung für Beamte und Angestellte im Öffentlichen Dienst sinnvoll
Beamte erhalten analog zur Rente eine Pension von ihrem Dienstherrn (Staat Bundesrepublik Deutschland). Die Möglichkeit einer Betriebsrente über die betriebliche Altersversorgung wie bei Arbeitnehmern besteht für Staatsbedienstete ebenso wenig für Beamte wie für Angestellte im Öffentlichen Dienst.
Angehende Beamte wie Beamtenanwärter, Referendare oder Beamte auf Probe / Widerruf müssen eine Dienstzeit von mindestens 5 Jahren absolviert haben, um Anspruch auf die Mindestversorgung zu erhalten. Deswegen ist auch für beamte eine zusätzliche Altersvorsorge in Form der privaten Rentenversicherung sinnvoll.
Private Rentenversicherung ab wann sinnvoll
Ab wann sollte man mit dem Sparen für die private Rente beginnen? Die Antwort ist einfach: so früh wie möglich. Je früher Sie beginnen, desto weniger müssen Sie monatlich aufwenden, um eine ausreichende Zusatzrente anzusparen. Je länger Sie sparen, desto deutlicher wirkt sich der Zinseszins Effekt aus.
Sichere Anlagen mit Chancenpotential bietet die fondsgebundene Rentenversicherung für junge Leute. Je länger investiert wird, desto geringer die Risiken bei Anteilen an Aktienfonds. Gleichzeitig ist eine überdurchschnittliche Rendite zu erwarten.
Wieviel für die Private Altersvorsorge monatlich sparen?
Je früher die private Rentenversicherung abgeschlossen wird, umso niedriger sind die monatlichen Beiträge. Durch den langen Veranlagungszeitraum ist auch bei niedrigen monatlichen Einzahlungen eine höhere monatlich garantierte Rente möglich.
Schließen die Eltern eine private Rentenversicherung für die Kinder ab, ergibt sich durch die lange Laufzeit eine höhere garantierte Rendite als bei einem Abschluss, der erst mit 30 oder 40 Jahren erfolgt. Diese Differenz kann nur durch höhere monatliche Beiträge ausgeglichen werden.
Wird eine private Rentenversicherung erst mit 50 oder 60 Jahren abgeschlossen, ist meistens ein hoher Einmalbetrag notwendig, um eine entsprechende monatliche Rente zu erzielen. Man spricht hierbei von einer Sofortrente mit Einmalzahlung. Hier können Sie Ihre Private Rentenversicherung berechnen und einen kostenlosen Vergleich anfordern.
Private Rentenversicherung für junge Leute sinnvoll und lohnend
Besonders junge Leute profitieren, wenn sie früh mit dem Sparen beginnen und monatlich für das Alter vorsorgen. Dank des Zinseszins Effektes kann mit einem geringen Beitrag pro Monat eine üppige lebenslange Rente gesichert werden. Selbst bei einer geringen garantierten Rendite sind über die Zeit hohe Überschüsse zu erwarten.
Dank der staatlichen Zulagen in Form der Riester Förderung mit der Kinderzulage wird das angesparte Kapital zusätzlich aufgestockt. Profitieren können folgende junge Leute:
- Kinder im Vorschulalter
- Schüler und Auszubildende (Azubi)
- Studenten
Welche Private Rentenversicherung ist sinnvoll
Es gibt viele Formen der privaten Zusatzrentenversicherung mit Vor- und Nachteilen. Dabei unterschieden sich die Varianten in der Art der Beitragszahlung und der Form der Auszahlung. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Art der Anlage und damit der zu erwartenden garantierten Rendite. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
- Klassische private Rentenversicherung (aufgeschobene Rentenzahlung)
- Fondsgebundene Rentenversicherung (aufgeschobene Rente)
- Private Rente Neue Klassik
- Private Rentenversicherung Einmalzahlung (Sofortrente als vorgezogene Rentenzahlung)
- Varianten als Riester-Rente, Rürup-Rente oder in Kombination mit einer Risikolebensversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung
Aufgeschobene Rente oder Sofortrente mit Einmalzahlung
Wenn monatliche Beiträge eingezahlt werden, handelt es sich um eine aufgeschobene klassische Rentenversicherung. Die angesparten Beiträge werden von dem Versicherungsunternehmen auf dem Kapitalmarkt veranlagt. Der Gewinnüberschuss erhöht die später bezahlte monatliche Rente.
Eine weitere Möglichkeit der Einzahlung ist ein Einmalbetrag. Bei der Sofortrente wird in dem Vertrag vereinbart, ob die monatliche Rente sofort nach der Einzahlung, oder erst zu einem späteren Zeitpunkt ausbezahlt wird.
Die klassische private Rentenversicherung
Bei der klassischen privaten Rentenversicherung werden die einbezahlten Beiträge sicher veranlagt. Der Aktienanteil ist nur sehr gering. Dadurch können heute auf dem Kapitalmarkt keine Gewinne mehr erzielt werden.
Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem der Garantiezins noch bei 0,9 Prozent lag, ist dieser aktuell auf 0,25 Prozent verringert worden. Das bedeutet, dass es keine Garantie mehr gibt, dass das Kapital mit Überschüssen oberhalb der Inflationsrate ausbezahlt wird. Der ausbezahlte Betrag am Ende der Laufzeit kann geringer sein als die monatlichen einbezahlten Beiträge. Eine weitere Entwertung des Kapitals findet durch die ständig steigende Inflation statt.
Die private Rentenversicherung der Neuen Klassik
Bei dieser Variante der privaten Rentenversicherung werden die monatlichen Beiträge risikoreicher veranlagt. Der Aktienanteil ist höher und kann bis zu 80 Prozent betragen. Dadurch besteht noch eine Chance, Gewinne durch Überschüsse zu erzielen. Eine Garantie für Überschüsse werden von den Versicherungsunternehmen nicht gegeben.
Die fondsgebundene private Rentenversicherung
Werden die monatlichen Beiträge vor allem in Fonds angelegt, ist das Risiko breiter gestreut. Eine Anlage in Fonds ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Laufzeit der privaten Rentenversicherung über zehn Jahren liegt. Bei einer zu kurzen Laufzeit können die Schwankungen des Aktienmarktes nicht ausgeglichen werden.
Die Auszahlung ist als Einmalbetrag oder ratierlich lebenslang monatlich möglich
Bei dem Abschluss einer privaten Rentenversicherung wird auch die Art der Auszahlung mit dem Eintritt in das Rentenalter vereinbart. Es besteht die Möglichkeit, den gesamten Betrag auf einmal ausbezahlt zu bekommen. In diesem Fall muss der angesparte Betrag voll versteuert werden.
- Sofortrente als Private Rentenversicherung gegen Einmalzahlung
Wird eine Auszahlung als monatliche, lebenslange Rente gewählt, unterliegt diese nicht der Einkommenssteuer. Diese Variante eignet sich vor allem für Personen, die noch mit einer langen Lebensdauer rechnen können.
Die private Rentenversicherung bietet Steuervorteile
Die monatlichen Beiträge für die private Rentenversicherung können bei dem Finanzamt geltend gemacht werden. Dabei darf die Höhe des möglichen Absetzbetrags nicht überschritten werden. In diesen Betrag werden auch alle Zahlungen für die gesetzliche Rentenversicherung eingerechnet.